Heute ist es sechs Monate her, seit „Farbensehnsucht“ in die Weiten des World Wide Web getreten ist. Zeit für einen gefühlsduseligen Rückblick (da müsst ihr jetzt leider durch …).
Die Idee, einen Blog über mein Leben mit Zwängen und Depression zu schreiben, tauchte seit längerem immer wieder wieder mal in meinem Kopf auf. Eines meiner Vorbilder war/ist der in der damaligen Form leider nicht mehr bestehende Blog „Drüberleben“, in dem die junge Journalistin Kathrin Weßling offen und oft in poetischen Worten über das Leben mit Depressionen schrieb. Ihre Texte (und der gleichnamige Roman) berührten so viel in mir, und wie man nachlesen kann, auch in vielen anderen Menschen. Ich fand ihr Schreiben eine wunderbare, authentische Art, mit dem oft noch tabuisierten Thema psychische Erkrankungen umzugehen. Zaghaft fragte ich mich, könnte ich das vielleicht auch? Jedoch verwarf ich die Idee immer wieder recht schnell. Ich schrieb schon lange gerne und ja, ich wünschte mir mehr Aufklärung und gesellschaftlichen Dialog über psychische Erkrankungen, gerade was das Randthema Zwangsstörung angeht. Aber selbst darüber zu schreiben? Meine Familie schlug mir mehrmals vor, ein Buch über meine Erfahrungen zu schreiben, sagte mir, dass ich gut mit Worten umgehen kann. So mutig fühlte ich mich aber nicht.
Dabei blieb es dann länger, bis während des Klinikaufenthalts der Wunsch immer stärker wurde, mich zu engagieren. Ich wollte meine Erfahrungen gerne weitergeben, das Gefühl haben, etwas Sinnvolles aus all dem Dunklen und Schweren zu ziehen, über die Bedeutung hinaus, die das Ganze für mich selbst hatte. Ich dachte zuerst vor, in einer Selbsthilfeorganisation zum Thema Depression mitzumachen, doch die Organisation dort (haha, Wortspiel) lief nicht ganz rund, sodass ich entnervt aufgab. Eines Tages war dann der Entschluss da „Okay, ich versuche es jetzt mit dem Bloggen, einfach mal schauen, was passiert.“
Tja, und da bin ich nun. Der Blog hat sich anders entwickelt als zunächst geplant, neben dem Berichten über Leben mit Zwängen, Behandlungsmethoden und Co. geht es inzwischen auch um andere Erfahrungen, Gedanken und Gefühle, um meinen Alltag. Das Schreiben hier zu einem festen Teil meiner Woche geworden und gibt mir viel, mehr aber noch der Austausch. Ich bin sehr froh, so viele liebe und interessante Menschen durch das Bloggen kennen gelernt zu haben, an ihren Geschichten teilhaben zu dürfen. Sich auf diesem Weg oft gegenseitig Mut zu machen und auszutauschen, viel dazu lernen zu können.
Darum: Ein herzliches DANKE! an alle Leser, ob still oder kommentierend, und alle Mitblogger! Eure Kommentare, Likes, Denkanstöße und Erfahrungsberichte bedeuten mir wirklich etwas!
Glückwunsch und weiter so
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Liebe Nelia,
ich bin gerade total überrascht, dass es erst sechs Monate sind, denn es kommt mir vor als kenne ich dich schon eine halbe Ewigkeit 🙂
Einmal über deinen Blog gestolpert bin ich geblieben. Ich freue mich dich weiter begleiten zu dürfen und jetzt hoch die Gläser *auf farbensehnsucht*
Annie
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Yay! Paaaaaaaaaartay! 😀
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Herzlichen Glückwunsch und mach immer weiter so es ist immer eine grosse Freude etwas über dich zu lesen!
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Danke euch ♥ Mir kommt es auch schön länger vor …
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gratuliere und es freut mich, dass dir immer mehr folgen werden:

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