Inzwischen komme ich in meinem Alltag wieder ganz gut zurecht, wenn alles nach Plan verläuft: Haushalt, Termine außer Haus wahrnehmen, Freunde treffen … Dinge, nach denen ich vor ein paar Wochen noch durch die Depression sehr schnell erschöpft war und/oder die ich vermieden habe, klappen nun wieder deutlich besser. Arbeit und Uni pausieren gerade noch, bei beidem möchte ich der Absprache mit meinem Klinik-Therapeuten entsprechend in den nächsten Wochen nach und nach wieder einsteigen.
Schwieriger wird es, wenn etwas sich anders entwickelt als angenommen oder komplett Unvorhergesehenes passiert: Das kann eine Heizkostenabrechnung mit Nachzahlungsauffforderung sein, das Ansprechen eines Themas in der Therapie, mit dem ich nicht gerechnet hatte … Punkte wie diese, einzeln oder gehäuft, bringen mich im Moment noch oft aus dem Gleichgewicht. Dann tritt meine Symptomatik wieder verstärkt hervor und legt mich eine zeitlang mehr oder weniger lahm.
Rituale und feste Strukturen in meinem Alltag erlebe ich dagegen gerade als sehr hilfreich. Das sind zum Beispiel aktuell, da ich noch krank geschrieben bin, der Kaffee und das Nachrichten lesen am Morgen, mittags fürs Kochen einkaufen/spazieren gehen …
Es fällt mir oft noch schwer, mich richtig einzuschätzen: Was wäre jetzt gerade eine Über-, was eine Unterforderung? Was kann ich mir zutrauen und wo wäre es noch angebracht, es langsamer anzugehen?
I´m in progress. Ich bin im Wiederaufbau.
Ich wünsche Dir Weiterhin viel Kraft!
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Lieben Dank!
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Ich kann das alles so gut nachvollziehen. Mir geht es im Prinzip immer noch ähnlich, ein Jahr nach Therapieende. Aber ich kann mich zurücklehnen und meinem Tempo folgen, weil ich nicht mehr arbeiten muss. Wenn Du Dich nicht unter Druck setzt und Dir die Zeit nimmst, die Du brauchst, wird es auch mit der Arbeit und Uni wieder klappen! Alles Gute! Regine
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Danke dir! Es tut gut zu hören, dass man mit diesen Empfindungen nicht alleine ist … Alles Gute für dich!
Ich versuche es im Moment Schritt für Schritt.
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Nein, alleine sind wir wahrlich nicht. Wir können darüber reden und schreiben, dass ist schon ein ganz großer Schritt in die richtige Richtung. Und es geht nur Schritt für Schritt. Ich rechne damit, dass die Depression immer ein Teil von mir bleiben wird. Heute kann ich ganz gut damit umgehen und das Leben wird leichter. Auch Dir eine gute Zeit! Regine
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Mir geht es beim schlafen so, wenn ich irgendetwas ausgefallenes erlebt habe oder irgendetwas unverersehbares ausserhalb meiner sonstigen Alltagsdingen passiert, schlaf ich nicht, oder nur sehr schlecht….mein Gehirn kommt dann nicht zum verarbeiten oder brauch eben lange und kann nich abschalten und entspannen. aber ich lerne 😉
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Lernen ist immer gut 😉 Helfen dir Imaginationsübungen vorm Schlafengehen etwas oder beruhigende Tees?
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Tees trinke ich meist abends, ja. Von den Übungen hab ich nichts gehört, aber eben gelesen. Ich werde es versuchen. Mache auch Entspannungsübungen wie zB. Progressive Muskelrelaxation und so Atemübungen…
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Danke für deinen Beitrag. Es ist gut zu wissen, dass man nicht alleine ist. Ich habe festgestellt, dass mir auch bestimmte Rituale gut tun, selbst wenn es sowas wie putzen um eine bestimmte Uhrzeit ist 😅
Wie gehst du damit um, dass du dein Studium pausierst? Ich befinde mich zurzeit in einer „Zwickmühle“ und weiß nicht ob ich das Studium ganz abbrechen soll oder nicht, da ich weiß, dass meine depression es auf jeden Fall beeinflusst.
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft. So klein die Schritte auch sind, es sind Schritte nach vorne und das ist was wichtig ist 🙂
Liebe Grüße
Chantal
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Hallo,
herzlich willkommen hier auf dem Blog 🙂 Entschuldige dass ich jetzt erst antworte, wir hatten die letzten Tage kein Internet und Telefon.
Im Studium jetzt hinterherzuhinken macht mich oft traurig, obwohl ich jaweiß, dass es krankheitsbedingt ist. Ich hatte das Problem mit der Regelzeitüberschreitung schon im Bachelor und hatte gehofft, im Master würde es anders laufen … Na ja, im Moment hilft da wohl nur Akzeptanz, mich selbst dafür herunterzumachen macht es gerade nicht besser. Ich versuche jetzt nach den Feiertagen, wieder ins Lernen zu kommen, um zumindest eine Prüfung dieses Semester mitzumachen.
Magst du dein Studienfach denn`Und fühlst du dich wohl an deiner Uni? Ist es mit einem bestimmten Berufswunsch verküpft?Das waren/sind für mich immer wichtige Faktoren gewesen, wenn es darum geht, mich trotz der Erkrankungen zum (Weiter-)Studieren zu animieren.
Liebe Grüße und danke für die guten Wünsche,das wünsche ich dir auch!
Nelia
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