… oder so ähnlich.
Heute ging es für mich zurück nach Hause, nach 8 Wochen auf der Depressionsstation. Meine Gefühle sind eine intensive Mischung aus Nervosität, Zuversicht und mehr.
Schöne Momente heute waren:
– die Abschiedsumarmung mit meiner Bezugsschwester und zwei anderen netten Schwestern
– dass meine aktuelle Zimmernachbarin mich noch spontan auf einen Abschiedskaffee eingeladen hat. Obwohl wir mehr als 20 Jahre Altersunterschied haben, sind uns die Gesprächsthemen nie ausgegangen und eine freundschaftliche, vertraute Stimmung herrschte zwischen uns. Mit ihrer Lebensgeschichte hat sie mich beeindruckt und mir Mut gemacht. Wir haben uns vorgenommen, auch nach der Entlassung in Kontakt zu bleiben und ich freue mich schon auf unser Wiedersehen.
– meine Ambulanzärztin hat mich ebenfalls nett verabschiedet. In 3 Wochen habe ich schon einen Termin bei ihr, denn wegen der aktuellen Situation haben wir die Abstände zwischen den Kontrollterminen vorübergehend verringert. Was mir ein gewisses Sicherheitsgefühl gibt, gerade angesichts der ganzen organisatorischen Dinge, die in den nächsten Wochen anstehen und die sicher anstrengend und emotional werden. Auch der nächste Termin bei meiner ambulanten Therapeutin steht schon.
– Ich konnte heute noch trotz der Entlassung mein reguläres Therapieprogramm mitmachen und war froh, dadurch noch ein Mal Ergotherapie bei unserer wirklich großartigen Ergotherapeutin zu haben und eines meiner Seidenmalprojekte mehr oder weniger fertig stellen zu können.
Je näher die Fahrt nach Hause rückte, um so mulmiger wurde mir dann doch. Aber das ist völlig okay.
Für die nächsten Tage habe ich mir vorgenommen, mich erstmal langsam wieder in den Alltag zuhause einzufinden – und nicht der Versuchung nachzugeben, alles, was anliegt, auf einmal klären und regeln zu wollen. Ich möchte stattdessen versuchen, mir gerade in den ersten Tagen der Umgewöhnung Gutes zu tun, mir wenig Druck zu machen und auf mich zu achten.
Farbensehnsucht 