Chronisch krank zu sein bedeutet nicht nur, mit Symptomen zu kämpfen. Es ist auch
… die Sorge, seinen Arbeitsplatz zu verlieren / keine passende neue Arbeitsstelle mehr zu finden / erwerbsunfähig zu werden
… die Angst vor Altersarmut
… die Scham darüber, nicht so leistungsfähig zu sein wie gesunde Gleichaltrige
… krankheitsbedingt verpasste Chancen
… die Unsicherheit, wie man möglichen neuen Bekannten/Freunden/Partner*innen seine aktuelle Lebenssituation erklärt
… das Gefühl anders zu sein
… und mehr.
Hallo Nelia,
Ich kann Deine Gedanken nur all zu gut nachvollziehen. Nun bin ich schon alt und einiges ist bereits eine Tatsache mit der ich umgehen muss. Chronisch Krank zu sein, erwerbsgemindert Rente zu beziehen, ohne Arbeitsplatz obwohl ich in Teilzeit noch tätig sein könnte, dürfte und auch gerne würde. Ob dies in Altersarmut mündet, vermag ich für mich derzeit nicht zu beurteilen, bin wie gesagt schon alt.
Deswegen habe ich kam Hoffnung, dass mich noch irgend ein Arbeitgeber anstellt und sich meine Lebensumstände noch gravierend verbessern könnten. Zumindest im Bezug auf eine Sicherung des Lebensunterhalts, richte ich mich auf Genügsamkeit ein.
Gefühle von Einsamkeit, wie sie Dich überkommen, haben bei mir stark nachgelassen und ich genieße mittlerweile die Ruhe des alleine Seins. Doch ich denke, wenn ich es wollte, wäre die Einsamkeit etwas, dem ich entgegentreten könnte. Ich denke Du kannst das auch. Ich war nie jemand der mutig auf andere zugehen konnte, aber ich habe mich quasi „zur Verfügung“ gestellt. Durch meine Präsenz wurde ich also gefunden und aus der Einsamkeit geholt, obwohl ich dies nicht erwartet habe.
Ich weiß nicht wie alt Du jetzt bist, aber ich denke, Du hast eine Zukunft vor Dir, in der Dir noch viel Gutes zuteil werden kann und wünsche Dir das auch.
LG
LikeGefällt 2 Personen
Hallo artdiscard,
danke für deine Worte!
Vielleicht kann ich das allein Sein irgendwann ja auch noch zu genießen lernen …
Ich bin 33.
LG
LikeGefällt 1 Person