Eine Frage, die ich so oder ähnlich formuliert öfters höre, wenn das Thema in einem Gespräch irgendwann auf’s Berufliche kommt. Und eine, die ich gut nachvollziehen kann, schließlich ist das Berufsbild noch relativ neu und daher vielen Menschen unbekannt. Für alle, die es interessiert, hier also die Antwort!
Als Genesungsbegleiterin bin ich Teil des multiprofessionellen Behandlungsteams unserer Station und nehme dementsprechend an der Teambesprechung, Übergaben und der Supervision teil, idealerweise auch an der Visite. Dabei bringe ich meinen Eindruck von den jeweiligen Patienten und meine Ex-In-Perspektive auf die Dinge dort ein, wo es mir hilfreich erscheint.
Der wohl wichtigste Teil meiner Arbeit ist der direkte Kontakt mit Patienten, was in der Praxis unterschiedlich aussehen kann. So spiele ich z.B. mit Patienten Gesellschaftsspiele, begleite diejenigen auf einen Spaziergang, die sich das allein noch nicht zutrauen oder helfe beim Ausfüllen von Therapieunterlagen. Auf Wunsch führe ich auch Einzelgespräche zu verschiedenen Themen, die sich im Laufe der Behandlung ergeben können, z. B zum Umgang mit bestimmten Symptomen. Ich arbeite dabei vor allem auf Basis meines eigenen Erfahrungswissens. Manchmal ist es aber auch einfach nur der gute alte Smalltalk, wenn sich jemand einsam fühlt oder sich ablenken möchte.
Bei bestimmten Gruppen, die auf Station angeboten werden, unterstütze ich meine Kollegen von der Pflege in der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung. Im Freizeitbereich habe ich schon eigene Gruppenangebote geleitet. Später, wenn ich mehr Erfahrung habe, möchte ich gerne Gruppen zu klassischen Ex- In-Themen wie Recovery anbieten. Gruppen und längere Einzelgespräche dokumentiere ich hinterher.
Daneben helfe ich bei täglichen Routineaufgaben, so gut ich kann. Von meinem Arbeitgeber her habe die Möglichkeit, Fortbildungen zu besuchen und regelmäßig stattfindende Treffen mit den anderen Genesungsbegleitern des Hauses.