(überarbeiteter alter Post)
Ein paar Assoziationen und Fakten. Häusliche Gewalt
… ist nach Außen nicht immer (eindeutig) erkennbar.
… ist in allen sozialen Schichten, Kulturen und Altersgruppen anzutreffen.
… umfasst nicht nur körperliche Gewalt, sondern kann sich z.B. auch in emotionaler Erpressung äußern oder regelmäßiger Abwertung des Partners. Sie kann sich darin zeigen, sexuell Druck auszuüben oder übergriffig zu werden, in finanzieller Kontrolle oder im Überwachen/Einschränken von Freizeitaktivitäten, im Versuch, den Partner von Freunden und Familie zu isolieren und in vielem mehr.
… wird oft begleitet von stummen Hilferufen, denn da ist nämlich …
… ganz viel Scham, die dich daran hindert, dir Hilfe zu holen.
… führt dazu, dass du ihn* gegenüber Freunden und Familie immer wieder in Schutz nimmst, wenn sie sein Verhalten kritisieren, obwohl du tief im Inneren weißt, dass sie Recht haben.
… heißt, sich wie auf Eierschalen durch die Wohnung zu bewegen aus Angst, durch irgendetwas sein Missfallen zu erregen.
… wenn er es immer wieder schafft, in dir Schuldgefühle zu erzeugen, obwohl du nichts falsch gemacht hast …
… und du irgendwann anfängst, an deiner eigenen Wahrnehmung zu zweifeln, weil „nicht sein kann, was nicht sein darf“.
… hat zur Folge, dass du schleichend immer mehr deinen Glauben an dich selbst und deine Lebensfreude verlierst …
… und du dich innerlich Hin- und Hergerissen fühlst zwischen dem Wunsch zu gehen und dem zu bleiben.
… ist die immer wieder enttäuschte Hoffnung, dass sich in eurer Beziehung etwas zum Positiven ändern wird.
… Einsamkeit, auch in Gesellschaft lieber Menschen.
… das Gefühl, in einer aussichtslosen Situation gefangen zu sein.
… innerer Schmerz, für den du keine Worte findest.
… wenn du körperliche und/oder seelische Probleme entwickelst durch die permanente innere Anspannung …
… und du dich irgendwann fragst, wie du an diesen Punkt kommen konntest, denn „so etwas“ passiert doch nur anderen, nicht dir, dachtest du.
…. ist, wenn du dich in deinem eigenen Zuhause nicht mehr wohl und sicher fühlst.
…. ist niemals gerechtfertigt!
… ist nichts, wofür du dich als Betroffene(r) schämen müsstest!
… ist strafbar!
… ist kein Merkmal einer gesunden Beziehung.
… ist etwas, was du nicht weiter ertragen musst. Es gibt Hilfe; du musst nicht alleine da durch! Du hast ein friedliches, gewaltfreies Leben verdient, mit Menschen an deiner Seite, die dich wirklich zu schätzen wissen und dich liebevoll und respektvoll behandeln.
(* Der Einfachheit halber benutze ich hier die männliche Form, was nicht bedeuten soll, dass die Täter im Falle häuslicher Gewalt immer männlich und die Opfer weiblich sind! Auch Frauen können Täterinnen und Männer Opfer sein. Ebenso kann häusliche Gewalt in homosexuellen wie in heterosexuellen Beziehungen stattfinden.)